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Deutschland gehen die Wohnungen aus- Ein Blick auf Mieten und Kaufen bis nach Markkleeberg

Wohnraum gesucht? Kurzfristige Linderung der Wohnraumsorgen ist weit und breit nicht in Sicht- auch nicht in unserer Stadt Markkleeberg.
In Deutschland werden so viele Wohnungen gebaut wie seit der Jahrtausendwende nicht mehr. Tatsächlich gebraucht würden aber noch viel mehr, so heißt im „Bericht über die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft“ der Bundesregierung. Darin nimmt sie Stellung zu Ursachen für und Maßnahmen gegen die steigenden Mietpreise in Deutschland.
Die Ausgangslage: Laut Angaben der Bundesregierung sind die Mieten in den letzten zweieinhalb Jahren bundesweit um 8,3 Prozent angestiegen. Die durchschnittlichen Wohnungskaltmieten in den letzten zehn Jahren sind um bis zu 23,6 Prozent angezogen haben. Bei uns in Markkleeberg sogar teilweise um 35 % in den letzten 12 Jahren.
In den Top-7-Städten (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart) wird den Prognosen nach bis 2030 mit einer weiteren deutlichen Preissteigerung gerechnet. In den Großstädten sind die Mieten zuletzt jährlich um mehr als fünf Prozent geklettert.
Von den steigenden Mieten sind zunehmend auch Haushalte mit mittlerem und schwachem Einkommen betroffen. Sie können sich Wohnungen in den Städten und Randgebieten wie Markkleeberg kaum leisten. Fast jeder Umzug ist inzwischen mit einer Mieterhöhung verbunden. Gefragt sind vor allem bezahlbare Drei- und Vierzimmerwohnungen. Hier ist das Angebot rar.
Ursachen für die Wohnraumknappheit: Die Ursachen für den Wohnungsnotstand sind vielfältig. Da ist zum einen der Zuzug. Immer mehr Menschen ziehen in wenige Ballungsgebiete. Dadurch hat sich die Einwohnerzahl in den urbanen Zentren in Deutschland spürbar erhöht. Durch Zuwanderung aus dem Ausland wuchs die deutsche Bevölkerung in den letzten Jahren um 2,5 Millionen Menschen.
Außerdem trägt der lahmende Wohnungsneubau zur Wohnraumknappheit bei. So lange zu wenige Wohneinheiten fertiggestellt werden, steigen die Mieten weiter. Schuld an den geringen Fertigstellungsquoten beim Bau neuer Wohnungen sind einem Bericht des Handelsblatts zufolge alle Beteiligten. Kostengünstiges Bauen und gleichzeitig den gestiegenen Ansprüchen an die Wohnqualität gerecht zu werden, sei nicht vereinbar. Aufgebrachte Anrainer würden Bauprojekte schon im Keim ersticken und erschwingliches Bauland fehle sowieso, da die Baulandpreise exorbitant in die Höhe getrieben wurden. Ein weiterer Grund sei die zunehmende Spekulation mit Immobilien als Investmentobjekt durch internationale Kapitalanleger. Dank der niedrigen Zinsen schlagen ausländische Investoren bei attraktiven Objekten zu und sichern sich diese als Geldanlage.
Maßnahmen: Rückwirkend zum 01.08.2019 wurde das Baukindergeld eingeführt. Berechtigte Familien erhalten 1.200 Euro pro Jahr pro Kind für einen Zeitraum von maximal zehn Jahren. Die Höhe des Freibetrags bei der Grunderwerbssteuer wird derzeit diskutiert, wobei wir hier in Markkleeberg d.h. Sachsen mit 3,5 % des Kaufpreises noch günstig liegt. Die Ausdehnung des s.g. Bestellerprinzips auf den Verkauf über Immobilienmakler wird diskutiert, würde aber nur noch weiter die Kaufpreise in die Höhe treiben und für Käufer sich damit nur negativ auswirken. Etwa 350.000 neue Mietwohnungen pro Jahr sollen laut Bundesregierung bis 2020 entstehen. Eine kurzfristige Lösung wurde bereits eingeführt: Die Mietpreisbremse, die aber, wie sich herausstellte, nur in den ersten Monaten nach ihrer Einführung griff und heute nahezu wirkungslos ist und ins Gegenteil schlägt. Vermieter fühlen sich geradezu gezwungen nunmehr regelmäßig Mietanpassungen vorzunehmen. Kurzzeitig konnte dafür in Markkleeberg der Mietspiegel von Leipzig angewendet werden. Nach einer Entscheidung des Landgerichtes Borna in Folge einer Entscheidung des Landesgerichtes Potsdam wurde dies aufgehoben, da die Städte in Randgebieten nicht mit den Großstädten vergleichbar sind. Es ist also §§ 558 ff. BGB anzuwenden, d.h. Mieterhöhungen sind bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete möglich. Hier kann Ihnen ggf. Ihr Makler vor Ort helfen- ebenso wie bei allen Fragen um die Vermietung und den Verkauf Ihrer Immobilie.
Quelle Immobilienscout24/ Klaus Kerschensteiner /
Ihre Sybille Lipp Markkleeberger Immobilien (Stadtjournal JUNI 2019)